Gedankenanstöße
ZU was?
Immer wenn mir im Coaching und im Leben das Zauberwort "Zu" begegnet, werde ich hellhörig. Zu lange nicht gesehen (wollt ich schon ewig mal wieder...) zu viel Aktion um mich darum zu kümmern, zu wenig Zeit (sehr beliebt), zuviel um die Ohren, zu umfangreich (schaffe ich eh nicht...) usw. Nenne mir deine "Lieblingsausrede" und ich mache mir 'ne Kerbe in den Colt. Wir sind gut im Begründen des "Nicht-Tun" statt die gleiche Energie zu nutzen, um es anzugehen. Daher:
Meine Lieblingsfrage also:
woZu ist das gut?
Alles im Leben macht irgendwann, irgendwie einen Sinn - auch wenn wir ihn manchmal erst ganz am Ende oder gar nicht erkennen können. Bei angenehmen Erfahrungen erschließt sich das von selbst - aber was ist an negativen, nervigen, zeitraubenden Dingen im Leben gut? Ganz zu schweigen von drastischen Ereignissen, wie Unfall, Krankheit, Trennung, Tod?
Dazu eine kleine Live-aus-dem-Leben-Story: - never Rail & Fly
Kurz skizziert: Miniurlaub von 6 Tagen gebucht, Rail & Fly war inklusive - praktisch die S-Bahn ist 2 Min vor der Tür. Am Abflugtag (34C im Sommer) kam alles - nur keine Bahn. "Wenn man einmal im Jahr die s... S-Bahn nehmen will ... so stieg der Stress Level auf 180% - noch 2 Stunden bis Abflug: Auf Taxi gewartet, im Stau gestanden, in den Bus umgestiegen - nass geschwitzt und abgehetzt als Letze ans Gate, einsteigen, anschnallen und gerade so noch Glück gehabt. Die Woche war gerettet.
Erst am Abend - als ich auf dem Tablet die News gelesen hatte - hab ich erfahren, das ein Kleinflugzeug exakt auf unserer Bahnstrecke zum Flughafen abgestürzt war. Die S-Bahn, die wir nicht nehmen konnten, stand auf freiem Feld vor der Absturzstelle und rührte sich keinen Meter. Wenn wir da drin gewesen wären, hätten wir keine Chance gehabt heraus zu kommen und unseren Flieger überhaupt noch zu erreichen. Glück im Unglück - wie man so sagt.
Selten hat man im Leben die Gelegenheit, dass man das andere, mögliche Ende einer Geschichte kennt. Wir nehmen immer nur die eine Lösung, die wir erlebt haben und bilden uns ein - dass die andere(n) die wir nicht hatten, doch die bessere Alternative gewesen sei. April, April dieses Beispiel hat mich klar gelehrt, die Dinge zu schätzen, die funktioniert haben (wenn auch schweißgebadet und abgehetzt), statt denen nach zu jammern, die viel schlechter gewesen wären.
Ergo: wir wissen nie warum wir diesen Job nicht bekommen haben, warum diese Person nicht so reagiert wie wir es uns gewünscht hätten, die Wohnung anderweitig vergeben wurde etc. etc. aber wir wissen auch nicht - was das mögliche Gute daran ist, dass wir froh sein könnten, diesen Job in einer Mobbing Bude gar nicht erst angenommen zu haben, dass uns dieser nervige Vermieter erspart blieb oder, oder, oder ...
woZu aber ist es also gut - dass wir immer noch zögern, den Job zu wechseln? Die Diät endlich mal anzugehen? Die MTU zu bestehen? Den Abschluss noch nachzuholen? Die Steuererklärung abzuschließen? Was hindert uns daran und was ist der verdeckte, heimliche Gewinn dabei?
Erst wenn wir uns darüber klar werden - kommst du der eigentlichen Frage: Wo geht's zu mir? - auf die Spur.
Glücklich sein ist Deine Wahl
Am Grabe der meisten Menschen trauert,
... tief verschleiert
... ihr ungelebtes Leben
5 Fragen zum Schluss
Aus Interviews mit Sterbenden haben sich u.a. diese 5 Punkte
gezeigt die die Menschen am meisten bedauern:
Ich wünschte ich hätte mir erlaubt, glücklich zu sein
Hätte ich gelernt meine Gefühle auszudrücken und Ihnen nachzugehen
Hätte ich den Mut gehabt, mein Leben ehrlich zu leben statt ....
Hätte ich nicht so hart gearbeitet und mehr Zeit für mich gehabt
Wäre ich im Kontakt mit Freunden geblieben
Zum Schluss
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
(Albert Schweitzer)